QUALITÄT BRAUCHT SCHUTZ.

Lebensmittel – wie zum Beispiel Milch – sind sehr empfindlich in Bezug auf Haltbarkeit. Die richtige Verpackung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Multilayer-Verpackungen mit Co-Injection-Technologie hergestellt zeigen klare Vorteile. Sie sind flexibel, sicher sowie wirtschaftlich und darüber hinaus lebensmittelrechtlich unbedenklich.

Es ist Alpzeit in Jenaz. Jedes Jahr, wenn der letzte Schnee geschmolzen ist und frische Gräser die Hänge zartgrün leuchten lassen, verlässt eine Herde mit zirka 90 Kühen das Dorf. Angeführt von den Bauern nimmt der Tross den steilen Anstieg zur Alp Larein in Angriff. Die Alp Larein umfasst ein Gebiet von 175 Hektaren Weideland und zirka 50 Hektaren Waldweide. Die Kuhalp beginnt auf 1550 m ü. M. und geht hoch bis zum Grat des Glattwang auf 2376 m ü. M.

Alte Schweizer Tradition.
Alpwirtschaft hat eine lange Tradition in den Alpenregionen. Die Einrichtung von Alpen ist seit dem 5. Jahrtausend vor Christus nachgewiesen. Vom 11. bis 12. Jahrhundert waren die Alpen meist im Besitz des Adels oder von Klöstern und wurden einzelnen Bauern oder Hofgenossenschaften verpachtet. Im Lauf der Zeit konnten die Pächter einzelne Teile und später ganze Alpbetriebe den geistlichen und herrschaftlichen Besitzern abkaufen. Heute sind die rund 7300 Sömmerungsbetriebe in der Schweiz je zu einer Hälfte in privater Hand oder gehören Körperschaften.

Ab in die Höhe.
Die erste Etappe der Jenazer Kühe bei ihrer Alpfahrt – so nennen wir in der Schweiz den Alpaufzug – hat das Untersäss zum Ziel. Wie viele Alpwirtschaften in der Schweiz besteht Larein aus zwei Stäfel. Stäfel sind einzelne Teile einer Alp, die im Laufe der Saison zu unterschiedlichen Zeiten «weidereif» werden. Die Stäfel werden im Vorsommer von unten nach oben nacheinander und im Herbst rückwärts wiederum nach unten benutzt.

Berge voll Arbeit.
Die Sömmerung, also die Zeit der Kühe auf der Alp, dauert rund 100 Tage. Ein Senn und zwei Gehilfen leben und arbeiten während dieser Zeit auf der Alp Larein. Die Tage sind hart und lang. Schwere, körperliche Arbeit und lange, atemraubende Märsche zeichnen den Alltag in den Bergen. Auch das Wetter ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Selbst im Sommer macht das Wetter immer wieder Kapriolen und überrascht die Sennen mit Wind, Regen und Kälte.

Qualität auf höchstem Niveau.
Doch die Mischung von Kargheit, Vielfalt und Natürlichkeit hat es in sich. Die Natur in den Bergen ist grosszügig und stellt den Kühen beste Gräser und Kräuter zur Verfügung. So produzieren die Alp Larein und die etwas höher gelegene Alp Nova in einer Saison insgesamt 140 000 kg feinste Alpenmilch. Ein Teil der Milch wird direkt auf der Alp zu verschiedenen Milchprodukten verarbeitet. In der Sennerei auf Larein entstehen 6500 kg Alpkäse, 650 kg Alpbutter und 200 kg Ziger. Die im Tal und in den Städten sehr beliebten Produkte werden am Ende der Sömmerungszeit – bei der Alpabfahrt – ins Tal transportiert und verkauft.

Dass die Alpenmilch gesünder ist als Milch aus dem Tal, kann angesichts der Umgebung, in der sie entsteht, nicht verwundern. Wer seinem Geschmack nicht traut, kann Studien zitieren. Forschungen haben ergeben, dass in den Alpen gemolkene Milch mehr Stoffe mit gesundheitsfördernder Wirkung aufweist als gewöhnliche.

Multilayer-Milchflaschen sind restlos rezyklierbar und erfüllen die gängigen Lebensmittelvorschriften.
Multilayer-Milchflaschen sind restlos rezyklierbar und erfüllen die gängigen Lebensmittelvorschriften.

Gutes erhalten ist heikel.
Diesen Mehrwert gilt es unversehrt zu den Konsumenten zu bringen. Und dazu braucht es eine schonende Verarbeitung. Antiseptische Bedingungen, tadellos gereinigte und entkeimte Verarbeitungsanlagen, keimarme Umgebungsluft und möglichst keine Störung während des Abfüllprozesses sind die Grundlage einer korrekten Behandlung. Denn durch ein unsachgemässes Verfahren verliert die Milch ihren Vitamingehalt, nimmt ein Fremdaroma an oder wird durch einen Fremdstoff kontaminiert.

Die geeignete Verpackung.
Damit die Milch von der Alp Larein nichts von ihrer gesunden Wirkung verliert, bis sie beim Konsumenten ankommt, sind spezielle Gebinde gefragt. Denn die Haltbarkeit hängt ganz entscheidend von der Beschaffenheit ihrer Aussenwand ab. Lichtdurchlässigkeit, Aromaschutz sowie Sauerstoff-Barrieren sind dabei die grössten Einflussfaktoren. Bietet das Gebinde genügend Schutz, bleibt die Milch länger haltbar, die Oxidation der Milchfette und Geschmacksveränderungen werden erschwert.

Die richtige Technologie.
Heute stehen drei mögliche Technologien im Einsatz, welche die Haltbarkeit verbessern. Eine erste Variante sind Materialmischungen, die Barrierefunktionen aufweisen. Die zweite Möglichkeit ist der Einsatz von Innen- oder Aussenbeschichtungen des fertigen Gebindes. Die dritte Technologie gewinnt in der Lebensmittelindustrie immer mehr an Bedeutung: die Co-Injection-Technologie. Das Barrierematerial wird als einzelne Schicht in die Wandung des Preforms eingespritzt, damit später bei der Flasche weder die Flüssigkeit im Innern noch Einwirkungen von aussen in Kontakt zur Barriere kommen.

Pluspunkte der Co-Injection.
Bei genauerer Betrachtung überwiegen die Vorteile der Co-Injection-Technologie. Während bei den Materialmischungen der Preis der Preforms um 85 Prozent höher und ein Recycling nicht möglich ist, können Innen- und Aussenbeschichtungen beschädigt werden oder das Füllgut kontaminieren. Da die Beschichtung am fertigen Gebinde erfolgt, ist auch die Logistik nicht zu unterschätzen. Ein erhöhter Aufwand beim Recycling der beschichteten Behälter muss ebenfalls in Kauf genommen werden.

Das Barriere-Spritzguss-Verfahren ist aktuell und wohl auch in nächster Zukunft die flexibelste, sicherste und wirtschaftlichste Technologie. Flexibel deshalb, weil Preforms mit Barriereschicht nur kleinste Anpassungen an einem Preform-Werkzeug benötigen und die weitere Verarbeitung auf jeder Standard-Maschine erfolgen kann. Sicherheit garantiert das Co-Injection-Verfahren dadurch, dass die Barriere geschützt im Inneren der Wandung liegt und so nicht mit dem Füllgut in Kontakt kommt. Die wirtschaftlichen Vorteile liegen klar in der Flexibilität und den relativ geringen Mehrkosten.

Barriere, die standhält.
Co-Injection erlaubt grundsätzlich den Einsatz aller bekannten – und künftigen – Barrierematerialien. Dies ermöglicht, auf dem Markt erhältliche Innovationen ohne weiteren Aufwand zu übernehmen.

Geschützte Vorzüge.
Werden wir konkret. Die Mehrschicht-Flasche für die köstliche Alpenmilch wird aus einem Preform hergestellt, das im Kern eine schwarze Barriereschicht hat. Die Flasche ist dadurch praktisch vollständig lichtundurchlässig (≤ = 0,05%), was für den Nährwert und den Geschmack der Milch ganz entscheidend ist. Trotz idealer Barriere sind bezüglich Design der Flasche keinerlei Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Ausserdem sind Mutlilayer-Milchflaschen restlos rezyklierbar und erfüllen die gängigen Lebensmittelvorschriften.

Co-Injection überzeugt.
Die Co-Injection-Technologie hat heute im Vergleich zu Mischmaterial und Beschichtung klar die Vorteile auf ihrer Seite. Technisch gesehen sind zwei Einspritzeinheiten, jedoch nur ein Heisskanal nötig, durch welchen die beiden Komponenten in das Werkzeug eingespritzt werden. Neue Barrierematerialien können so normalerweise mit geringem finanziellem Aufwand im bestehenden Werkzeugsystem verarbeitet werden. So bleibt diese Technologie auch in Zukunft ein Gradmesser für die Herstellung von Multilayer-Preforms und -Flaschen.

Die Vorteile der Co-Injection-Technologie:

  • Standardspritzgiessmaschine mit 2. Spritzaggregat
  • Bekannte und bewährte Werkzeugtechnik
  • Nur marginal erhöhte Wanddicke am Preform
  • Lebensmittelrechtlich unbedenklich
  • Exzellenter Aromaschutz
  • Sehr guter Gasbarriereschutz
  • Verlängerung bzw. Sicherung der Haltbarkeit des Füllgutes
  • Tiefste Kosten per Flasche im Vergleich mit anderen Technologien

 

 

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar.

Keine Kommentare

 

Zurück zur Übersicht